Elektroauto Chronik eines Irrtums

Porsche Taycan

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Aktualisiert 27.3.2020

Die rasenden Teslas haben die deutsche Autoindustrie in eine (elektrische) Sinnkrise gestürzt: wo diese doch das Monopol auf uneingeschränktes Rasen zu haben glaubt. „Also versucht nun die Industrie nachzuziehen. Porsches Antwort auf Teslas Model S heißt Mission E und ist in den nächsten Tagen auf der IAA in Frankfurt zu sehen. Angetrieben wird der Mission E von einem Elektromotor, der 600 PS leistet. In 3,5 Sekunden soll so Tempo 100 erreicht sein.“1

Porsche mäkelt an Teslas Reichweite. 2015 hieß der Porsche-Chef Matthias Müller: er wurde dann kurz nach der IAA 2015 VW-Chef und im April 2018 wieder aus diesem Amt entfernt, so schnelllebig ist die Autogeschichte. Müller stellte sein Idealbild auf der IAA 2015 so vor: „Ein E-Porsche, der den Namen verdient, muss mindestens eine Reichweite von 500 Kilometern haben – bei sportlicher Fahrweise wohlgemerkt … sportlich heißt, ohne Leistungsverlust dauerhaft schnell zu beschleunigen und über 250 km/h zu fahren – und das nicht nur einmal pro Batterieladung.“2 „Porsche setzt daher auf ein 800-Volt-System: Die höhere Spannung erlaubt bei gleicher Leistung kleinere E-Maschinen und Leitungsdurchmesser. Vor allem soll sich das System in 15 Minuten zu 80 Prozent nachladen lassen.“3

Dezember 2015: Der Porsche-Aufsichtsrat beschloss das Tesla-Konkurrenz-Projekt „Mission E“. Dafür wird eine Milliarde Euro im Stammwerk in Zuffenhausen für diese siebte Baureihe investiert. Baubeginn soll 2019 sein, der Stückpreis wird bei über 100.000 Euro liegen. „Das Auto wird 600 PS stark sein, aus dem Stand in weniger als 3,5 Sekunden auf 100 Kilometer pro Stunde beschleunigen und mit einer Ladung mehr als 500 Kilometer weit fahren können. (…) Mit einer eigens entwickelten Ladeeinheit sollen die im Unterboden des Fahrzeugs verbauten Lithium-Ionen-Batterien schon nach 15 Minuten Ladezeit wieder für 80 Prozent der Reichweite zur Verfügung stehen – und sie lassen sich gegebenenfalls kabellos per Induktion ‚betanken.“4
Für die Ladung der Akkus in 15 Minuten Ladezeit sind etwa 380 kW geplant – das würde die gesamte Mittelspannungsebene der deutschen Stromversorgung verändern.

Mission E Modell 2017: „Auch Porsche leistet sich mit dem Mission E (J1) einen imageträchtigen Schnellschuss. (…) Während Audi den e-tron an 400-Volt-Ladesäulen andocken möchte, träumen die Weissacher Elektriker von einem 800-Volt-Netz, besser als die Tesla-Supercharger. Klar, dass sich die Markenbotschaft des Mission E auch in den Fahrleistungen ausdrückt: Von 0 auf 100 Kilometer pro Stunde schafft er es in 3,5 Sekunden, die maximale Höchstgeschwindigkeit gibt Porsche mit 250 Kilometer pro Stunde an, die Reichweite soll bis zu 500 Kilometer betragen.“5
Also das reinste Öko-Auto.

Porsche lädt exklusiv. Um die Schnellladestationen von Tesla zu übertreffen, wird beim deutschen Schnellladesystem die Ladeleistung erhöht. Porsche-Vorsitzender Oliver Blume kündigte für seinen Elektro-Sportwagen Mission E (jetzt Taycan), der ab 2019 geliefert werden soll, eine Reichweite von 500 Kilometern an. Dessen Akkupaket soll in 15 Minuten auf 80 Prozent Ladung kommen. „Die aktuellen sogenannten Schnellladepunkte mit 150 Kilowatt Leistung wären beim Mission E schlicht überfordert. Deshalb forciert Porsche Ladepunkte mit 350 Kilowatt. Das ist mehr als zehnmal so stark wie herkömmliche Ladepunkte in den Städten und fast dreimal so stark wie die Supercharger von Tesla.“6
Porsche drückt mit dem unsinnigen Projekt „Mission E“ seine Ladekapazitäten für dessen 150-kWh-Akkus und 350-kW-Ladeanschluss durch – die eine Neuordnung der Mittelspannungsebene in Deutschland bedeuten würde. Und neben vielen anderen dadurch nötigen Maßnahmen gehen z.B. die vielen Tausend Kilometer an dicken Kupferkabel für die Stromversorgung der E-Boliden IN KEINE ÖKOBILANZ ein!

Laden mit 800 Volt – und staatlichen Zuschüssen? Jeder von diesen „Ultra-Ladepunkten“ kostet über 100. 000 Euro. Sie sind noch gar nicht verfügbar oder zertifiziert. Und sie brauchen völlig neue Zuleitungen: „Die neuen Turbo-Teile benötigen einen Anschluss an das Mittelspannungsnetz. Das Niederspannungsnetz, das die Endverbraucher versorgt, ist viel zu schwach. Viele der Ladepunkte werden also einen neuen Anschluss benötigen. Die Erdarbeiten und der Stromnetzausbau werden teuer. Im Hintergrund laufen deshalb Gespräche mit Politikern über Zuschüsse. Der Bund und diverse Länder haben schon eigene Ladenetz-Förderprojekte laufen, doch das Konsortium hofft auf zusätzliches Geld für ihr Projekt.“6
Auch wiederum alles höchst ökologisch: Eine völlig neue Stromversorgungs-Infrastruktur mit tausenden Kilometer dicker Kupferkabel für das umweltfreundliche Elektroauto. Und nichts davon geht in die CO2-Bilanz ein.

Der „Tesla-Jäger“. Porsche-Chef Oliver Blume will bis 2022 statt über drei nun über sechs Milliarden Euro in die E-Porsches investieren. „Die Verdoppelung des E-Etats sei eine ‚wichtige Weichenstellung für die Zukunft‘, sagt der Vorstandschef. Etwa 500 Millionen Euro will er in die Entwicklung von Varianten des neuen Modells Mission E stecken. (…) Der sogenannte ‚Tesla-Jäger‘ soll Ende 2019 auf den Markt kommen und laut Blume in ‚deutlich weniger als 3,5 Sekunden‘ von null auf 100 km/h beschleunigen. Dabei soll seine Reichweite 500 Kilometer betragen.“7

Porsches Mission. Projektleiter Stefan Weckbach betont den Rasercharakter des Porsche Mission E: „Nachhaltigkeit, die eigentliche Kernidee von Elektromobilen, dürfte dabei allerdings nur eine Nebenrolle spielen. Nur, weil er künftig elektrisch angetrieben wird und deshalb lokal emissionsfrei ist, wird ein Porsche nicht automatisch vernünftig. ‚Egal ob Benziner oder E-Motor, ob Sportwagen, SUV oder wie beim Mission E eine Coupélimousine – wir wollen immer das fahrdynamischste, agilste und sportlichste Auto im Segment anbieten‘, beschwört Weckbach den Wertekanon der alten Autowelt. Damit liegt Porsche im Übrigen ganz auf einer Linie mit dem Unternehmen, das man mit der ‚Mission E‘ angreifen will: dem vermeintlichen Erneuerer Tesla: Auch die Amerikaner predigen schließlich weder Verzicht noch Zurückhaltung bei den Fahrleistungen. Und die Kunden, die in dieser Preisklasse kaufen, ticken entsprechend.“8

Der Porsche Mission E bestimmt die Dimension. „Beim Schnellladen spielen neben der Leistung der Ladesäule das Bordnetz des Autos und die Batterie eine entscheidende Rolle. ‚Diese Faktoren limitieren die Ladezeit, sagt Frank Mühlon, globaler Leiter für Elektroauto-Ladesysteme beim Schweizer Elektrokonzern ABB. (…) Alle heute erhältlichen Elektroautos arbeiten mit einer Batteriespannung von 400 Volt. Das reicht für die neuen Schnellladenetze nicht aus. ‚Um mit 350 Kilowatt zu laden, brauche ich 800 Volt‘, erklärt Mühlon. Leistung besteht immer aus Spannung und Strom. Sprich: Hat ein Auto die doppelte Batteriespannung, kann es auch doppelt so viel Leistung aufnehmen – und somit schneller laden. Doch der Umstieg auf 800 Volt erfordert aufwendigere Komponenten und eine andere Absicherung im Auto, was die Technik derzeit noch teuer macht. Das erste Elektroauto mit einer 800-Volt-Batterie wird der Porsche Mission E sein, der 2019 auf den Markt kommen soll. Vorher wird also keiner die vollen 350 Kilowatt an der Ionity-Station abrufen können. Da kurze Ladezeiten vom Kunden ausdrücklich gewünscht sind und die entsprechende Infrastruktur im Aufbau ist, werden künftige Elektroautos zunehmend auf 800 Volt setzen.“9

Porsche Mission E heißt jetzt Taycan. „Der Porsche Taycan ist ein Elektroauto des Automobilherstellers Porsche, das 2015 auf der IAA in Frankfurt am Main als Konzeptfahrzeug unter dem Namen Mission E der Öffentlichkeit vorgestellt wurde und 2019 auf den Markt kommen soll. Das Fahrzeug wird von zwei Synchronmotoren mit einer Systemspannung von 800 Volt angetrieben. Die Gesamtleistung des Systems beträgt bis zu 500 kW (680 PS) und beschleunigt den Wagen von 0 auf 100 km/h in weniger als 3,5 s und auf 200 km/h in weniger als 12 s, die Höchstgeschwindigkeit wird mit mehr als 250 km/h angegeben.“ (Wikipedia)
„2020 will Porsche mit dem Taycan sein erstes rein elektrisch angetriebenes Modell auf den Markt bringen. Der 600 PS starke Sportwagen soll eine Reichweite von rund 500 Kilometer bieten und etwa 95.000 Euro kosten. Gebaut werden soll der Taycan in einem neuen Werk am Standort Zuffenhausen.“10

Taycan = junges Pferd. Das Wort Taycan „kommt aus dem orientalischen Sprachraum und bedeutet ‚lebhaftes, junges Pferd‘ – passend zu den Wappen der Stadt Stuttgart und des Herstellers“.11 Das „junge Pferd“ hat 600 PS (rund 450 kWh) und läuft in 3,5 Sekunden auf 100 km/h. In 20 Minuten soll die Batterie mit 400 Kilometer Reichweite aufgeladen werden. Bei Preisen ab 90.000 Euro ist die Nachfrage laut Porsche groß.11

Taycan kommt 2019. Der erste rein elektrische Porsche, der Taycan, wird im Jahr 2019 ausgeliefert. Bis  2025 soll jeder zweite Porsche elektrisch betrieben werden. Nur noch der 911er soll als Verbrenner-Modell übrig bleiben.12

Neue Fabrik für E-Porsches. In Stuttgart-Feuerbach baut Porsche eine neue Fabrik für  elektrische Sportwagen. Ab Ende 2019 wird hier der Taycan ausgeliefert.13

Taycan ab 2022. Ab 2022 soll der Porsche Kompakt-SUV Macan als Elektro-Version unter dem Namen Taycan auf den Markt kommen. Nach Porsche-Angaben haben bereits 20.000 Kaufinteressenten die geforderten 2500 Euro Anzahlung geleistet.14

Porsche goes electric. Bis dato fährt der Taycan als Erlkönig – mit zwei aufgeklebten Auspuffrohren. Ab Ende 2019 fährt er dann in echt: Es liegen 20.000 Anzahlungen à 2500 Euro vor.15

„Rennstreckentauglich“. Der Taycan erhält als erstes elektrisches Serienauto eine 800-Volt-Batterie. Diese ermöglicht eine Beschleunigung von Null auf 100 km/h in 3,5 Sekunden mit 500 km Reichweite. Gregor Michna, der Planungsleiter der E-Motoren-Fertigung von Porsche: „Der Wagen ist absolut rennstreckentauglich.“16
Fragt sich nur, wie viele Minuten.

Letzte Tests im Entwicklungszentrum Weissach. Bis 2025 will Porsche will 50 Prozent seiner Produktion elektrifizieren und sechs Milliarden Euro in die Elektromobilität investieren. Dazu gehört der neue Taycan, ein viertüriges Coupé, das über zwei Tonnen wiegt und über fünf Meter lang ist – und genauso gut oder besser rasen können soll wie seine fossilen Kollegen. „Die Botschaft, die die Schwaben bei jeder Gelegenheit wie ein Mantra aufsagen: Auch die Porsches dieses neuen Zeitalters sollen keine ‚Verzichtautos‘ werden.“17 Der Taycan braucht etwas mehr als drei Sekunden von Null auf 100 km/h und wird über 250 km/h Höchstgeschwindigkeit haben. An den Ionity-Schnellladesäulen sollen in vier Minuten 100 Kilometer Reichweite geladen werden können. Bei voller Ladung liegt die  Reichweite bei 500 Kilometern. Die jährliche Produktionszahl sollte bei 20.000 liegen, muss aber wegen der hohen Vorbestellungen erhöht werden.17

Verbrauch bis zu 50 kWh und mehr. Porsche-Projektleiter Stefan Weckbach gibt sich begeistert: „Unser Credo ist null Prozent Verlust, 100 Prozent dynamische Effizienz.“18 Der bis zu 150.000 Euro teure Taycan wird ab 2020 ausgeliefert, danach kommt 2021 der Sport Cross (ein Crossover aus Coupé, Combi und SUV). Das Lademonster: bei 800 Volt mit bis zu 250 kW (ab 2021 mit 350 kW) und 250 kW Ladekapazität. Von Null auf 100 km/h in drei Sekunden, auf 200 km/h unter zehn Sekunden. Der Taycan Turbo wiegt etwa 2100 Kilogramm schafft 260 km/h. Die Reichweite nach WLTP soll zwischen 400 und 600 Kilometer liegen. Im SZ-Test mit flotter Landstraßenfahrt lag der Verbrauch bei den schnelleren Abschnitten bei 50 kWh und mehr. Das sind auf den deutschen Strommix von rund 500 Gramm CO2 umgerechnet 125 Gramm CO2 pro Kilometer: Da wird die Umwelt nicht entlastet.18
Also der ganze SUV-Wahnsinn: umgepolt von fossil auf elektrisch.

Grüne Kohle für den Taycan. Porsche wollte zur Finanzierung seines Elektro-Sportwagen Taycan einen „grünen Schuldschein“ im Green Finance-Markt von 300 Millionen Euro machen: Aufgrund der großen Nachfrage wurden es eine Milliarde Euro. Porsche-Finanzvorstand Lutz Meschke: „Wir beobachten, dass immer mehr Investoren ihr Geld nachhaltig anlegen wollen.“19 Begleitet haben die Ausgabe die Landesbank Baden-Württemberg, die Bayern LB und die niederländische ING. Der „grüne“ Taycan braucht drei Sekunden von null auf 100 km/h und kann mit bis zu 350 kW an Schnellladesäulen geladen werden.20

Taycan mit bis zu 350 kW. Der Taycan kann beim Marktstart mit 250, später mit bis zu 350 kW an Schnellladesäulen geladen werden. Angeblich können in vier Minuten Strom für 100 Kilometer geladen werden, in 30 Minuten soll der Akku komplett aufgeladen sein. Die maximale Reichweite liegt bei 500 Kilometern. Zunächst sollen 20.000 Taycan pro Jahr produziert werden – mit Erweiterungsmöglichkeit nach oben.20

Porsche „Mission E“. (Die Mission E heißt heute Porsche Taycan. „Porsches Antwort auf Teslas Model S heißt Mission E und ist in den nächsten Tagen auf der IAA in Frankfurt zu sehen. Angetrieben wird der Mission E von einem Elektromotor, der 600 PS leistet. In 3,5 Sekunden soll so Tempo 100 erreicht sein.“1

Weltweite Präsentation des Porsche Taycan Turbo S. Anfang September 2019 stellte Porsche den Taycan zeitgleich vor im Solarpark in Neu Hardenberg, am Wasserkraftwerk der Niagara-Fälle im US-Staat New York und in einem Windpark der chinesischen Insel Pingtan. 30.000 Interessenten leisteten eine Anzahlung des mindestens 152.136 Euro teuren Taycan Turbo. Der Turbo S kostet ab 185.456 Euro. Der Taycan hat bis zu 761 PS und ein Drehmoment von 1050 Newtonmeter (Nm). Von null auf 100 km/h braucht er 2,8 Sekunden, Vmax liegt bei 260 km/h.21 – „Der Porsche Taycan zeigt, was derzeit möglich ist, wenn der Kaufpreis eine absolut untergeordnete Rolle spielt.“22 Für das viele Geld bekommt man ein 2,3 Tonnen schweres Fahrzeug, ein 800-Volt-Bordnetz, einen vordere Kofferraum mit 81 und einen hinteren mit 366 Litern Volumen, ein Zweiganggetriebe und zwei Elektromotoren mit zusammen 460 kW, die im „Overboost-Modus“ noch einmal 100 kW dazu liefern.23

Fabrikeröffnung für den Taycan. Am 9.9.2019 wurde in Stuttgart die neue Taycan-Fabrik im Beisein von Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) und dem Ministerpräsident von Baden-Württemberg, Winfried Kretschmann (Bündnis 90/Die Grünen), eröffnet. Kretschmann lobte das 761-PS-Monster Porsche Taycan, der zeige, dass „E-Mobilität auch Spaß macht“: „Da ist ihnen ein Kunststück gelungen“24 Von 0 auf 100 km/h in 2,8 Sekunden – ab 150.000 Euro. 30.000 Vorbestellungen liegen vor. ((Mayr, Stefan, Elektrischer Vorbote, in SZ 11.9.2019))
Das macht erst einmal 4,5 Milliarden Euro: Für das völlig sinnlose E-Auto (Vmax = 250 km/h) begeistern sich offensichtlich doch einige.

Porsche stellt ein. Vorstandsvorsitzender Oliver Blume berichtet von 10.000 Verträgen für den elektrischen Porsche Taycan, der ab Dezember 2019 ausgeliefert werden soll. (Merkwürdigerweise berichtet die SZ am 11.9.2019 schon von 30.000 Vorbestellungen, siehe oben.) Im Jahr 2020 sollen dann 20.000  Taycan produziert werden. „Nur mit einer Gesetzesänderung hätte er ein Problem: dem Tempolimit. Dieses ‚Stückchen individueller Freiheit‘ will er den Deutschen bewahren – unter der Prämisse, dass dabei niemand gefährdet werde.“25
Das ist natürlich ein kompletter Nonsens: Die Raserei ohne Tempolimit gefährdet jederzeit Menschen in Deutschland. Alle anderen Länder sind zivilisierter. Vergleiche dazu: Elektrisch rasen

Porsche Taycan 4S: Das ist die „abgespeckte“ Version mit „nur“ 530 PS und „nur“ 250 km/h.((Geiger, Thomas, Prollgas, in spiegel.de 2.11.2019))
Nachtrag Dezember 2019: Der Taycan 4S hat maximal 571 PS, der Taycan TurboS hat 761 PS. Der Taycan 4S wiegt 2,1 Tonnen, kostet ab 105.607 Euro und wird ab Frühjahr 2020 ausgeliefert. Die Performance-Batterie hat 79,2 kWh und ermöglicht eine (offizielle) Normreichweite von 407 Kilometer. Der Performance-Akku Plus hat 93,4 kWh und eine Reichweite von 463 Kilometern. Geladen wird mit einem installierten 100-kW-Lader in weniger als 15 Minuten von 5 auf 80 Prozent. Später soll es noch eine „Einstiegsvariante“ für unter 100.000 Euro geben: mit einem Motor und einer Reichweite von über 500 Kilometern.26
Nachtrag Januar 2020: Taycan 4S. Er wiegt 2220 kg, fährt von 0 auf 100 km in 4 Sekunden, auf 200 km/h in 12,9 Sekunden mit Vmax 250 km/h. Bei schneller Fahrweise ist nach 300 Kilometern eine Ladepause fällig: Mit 270 kW (!) und 800 Volt dauert sie etwa eine halbe Stunde.27

Elektrisch rasen. „… die beiden Topmodelle sind für den Alltag so dermaßen übermotorisiert, dass sie ohnehin kaum jemand ausfährt. (…) Mal ehrlich: Wie oft beschleunigt man tatsächlich in 2,8 (Turbo) oder 4,0 Sekunden (4S) aus dem Stand auf Tempo 100? Oder wie oft fährt man 250 km/h und wünscht sich noch mehr?26

Porsche Taycan für Europa – wegen CO2. Grenzwerten. Ab 1.1.2020 hat die EU den CO2-Grenzwert für die jeweilige Fahrzeugflotte pro Kilometer auf 95 Gramm CO2 abgesenkt. Das  wird für VW hart, da die Produktion des ID.3 holpert. Nun soll im großen VW-Konzern getrickst werden: „Intern soll es Überlegungen geben, etwa Porsches Elektroflitzer Taycan in großer Stückzahl in der EU zuzulassen statt in den USA, um die CO2-Bilanz zu verbessern.“28 Dafür wird der Taycan auch bevorzugt gegenüber dem Audi-SUV e-tron mit den knappen Batteriezellen des südkoreanischen Herstellers LG Chem beliefert.28

Vgl. auch: SUV, elektrisch

  1. Ein Tesla von Porsche, in sueddeutsche.de 15.9.2015 [] []
  2. Becker, Joachim, Warten auf das Batterie-Wunder, in SZ 19.9.2015 []
  3. Becker, Joachim, Warten auf das Batterie-Wunder, in SZ 19.9.2015; Hervorhebung WZ []
  4. Tesla bekommt Konkurrenz, in SZ 5.12.2015 []
  5. Kacher, Georg, Allerbeste Feinde, in SZ 28.1.2017 []
  6. Hägler, Max, Mayr, Stefan, Das Netz kommt in Bewegung, in SZ 21.7.2017; Hervorhebung WZ [] []
  7. Der E-Beschleuniger, in SZ 6.2.2018; Hervorhebung WZ []
  8. Grünweg, Tom, Saurier unter Strom, in spiegel.de 6.3.2018 []
  9. Schaal, Sebastian, Jetzt kommen die Superlader, in wiwo.de 27.4.2018 []
  10. Baumann, Uli, Porsche plant Milliarden-Sparprogramm, in auto-motor-und-sport.de 14.8.2018 []
  11. Ganz schnell auf 100 mit Batterie, in SZ 8.8.2018 [] []
  12. Den Schalter umgelegt, in SZ 22.9.2018 []
  13. Hägler, Max, 1700 Roboter und 7700 Menschen, in SZ 16.11.2018 []
  14. Dohmen, Frank, Hage, Simon, Porsche-Bestseller Macan wird elektrisch, in spiegel.de 23.2.2019 []
  15. Dohmen, Frank, Hage, Simon, Ausgeröhrt, in Der Spiegel 9/23.2.2019 []
  16. Heuser, Uwe Jean, Tatje, Claass, Danke, Diesel, in Die Zeit 7.3.2019 []
  17. Grünweg, Tom, Ausgebrannt, in spiegel.de 3.6.2019 [] []
  18. Kacher, Georg, E-Auto der Extreme, in SZ 22.6.2019 [] []
  19. Mayr, Stefan, Grüne Milliarde für Porsche, in SZ 13.8.2019. Zum Problem des Begriffs Nachhaltigkeit siehe in meinem Kritischen Olympischen Lexikon: Nachhaltigkeit []
  20. Porsche leiht sich über eine Milliarde Euro, in www.manager-magazin 12.8.2019 [] []
  21. Geiger, Thomas, Feigenblatt mit 761 PS, in spiegel.de 4.9.2019 []
  22. Gomoli, Wolfgang, Fahrbericht: Porsche Taycan Turbo S, in heise.de 26.9.2019 []
  23. Geiger, Thomas, Ohne Sinn und rasant, in spiegel.de 26.9.2019 []
  24. Mayr, Stefan, Elektrischer Vorbote, in SZ 11.9.2019 []
  25. Vollgas auf der Elektro-Welle, in SZ 12.12.2019 []
  26. Geiger, Thomas, Diese Diät fällt gar nicht schwer, in spiegel.de 19.12.2019 [] []
  27. Kacher, Georg, Starker Sportler, in SZ 18.1.2020 []
  28. Mayer, Stefan, Slavik, Angelika, System-Problem, in SZ 26.3.2020 [] []
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