Elektroauto Chronik eines Irrtums

Toyota Prius

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„Der Toyota Prius (von lateinisch prius, deutsch ‚zuerst, zuvor‘) ist ein Pkw-Modell des japanischen Automobilherstellers Toyota, bei dem ein Hybrid Synergy Drive genannter Benzin/Elektro-Hybridantrieb zum Einsatz kommt. Die erste Generation dieses Fahrzeugs kam in Japan Ende 1997 auf den Markt und war im Marktsegment der Kompaktklasse angesiedelt. Die größere und mit Schrägheck gestaltete zweite Generation wurde Ende 2003 vorgestellt. Seit Frühjahr 2009 wurde er weltweit in der dritten Modellgeneration verkauft. Der Verkauf der vierten Generation startete in Deutschland im Februar 2016. Der Toyota Prius war das erste Großserienmodell mit Hybridantrieb.“ (Aus Wikipedia)

Der Prius hat einen Benzinmotor und zwei Elektromotoren und eine strömungsgünstige Karosserie. Im Europäischen Fahrzyklus NEFZ lag der Normverbrauch des Prius II bei 4,3 Liter Superbenzin; beim Prius IV im Jahr 2016 bei 3,3 Liter. Bei neueren Prius-Modellen lässt sich die Batterie auch über das Stromnetz laden (Plug-in-Hybrid). Der Prius verfügt über Rekuperation, also eine Energierückgewinnung beim Bremsen und beim Schubbetrieb. Dazu verfügt er über eine Start-Stopp-Funktion.
„Hybridautos wie der Prius verfügen über ein automatisches Energiemanagement-System, das selbstständig entscheidet, welcher Motor wann und wie eingesetzt wird: Beim Anfahren und bei geringer Beschleunigung des Fahrzeuges sowie beim Rückwärtsfahren wird der Prius, wenn der Ladezustand der Traktionsbatterie ausreicht, ausschließlich durch die Elektromotoren angetrieben. Er verbraucht in diesen Phasen kein Benzin. Bei Stop-and-Go-Verkehr wird der Ottomotor zum Beschleunigen meistens gestartet, jedoch automatisch wieder abgeschaltet, sobald das Gas weggenommen wird. Das automatische Abschalten des Verbrennungsmotors erfolgt in der Regel auch beim Bergabfahren, Bremsen oder Ausrollen.“ (Wikipedia).

Sparsame Hybride. Eine Hybridtechnik gewährleistet durch elektronisches Management eine sparsame Fahrweise. „Der Fahrer soll zum gemäßigten Fahren erzogen werden. Im Grundsatz wird jedes Auto um rund 20 Prozent sparsamer, wenn es vorausschauend und mit mäßigen Drehzahlen bewegt wird – früh hochschalten und gemächlich rollen, lautet die Devise aller Spritsparmodelle mit Schaltpunktanzeige. Die aufwendige Hybridtechnik nimmt dem Fahrer solche Entscheidungen automatisch ab, denn sparsamer schalten und walten als die ausgefuchste Steuerungselektronik kann ohnehin kein Mensch. Der Toyota Prius ist dafür ein gutes Beispiel. Sein 60 kW starker Elektromotor entwickelt schon aus dem Stand so viel Zugkraft, dass der Wagen zwei Kilometer mit maximal 45 km/h rein elektrisch fahren kann. Dank des E-Modus kommt der 73 kW (99 PS) starke Benziner mit einem Normverbrauch von 3,9 Liter auf 100 Kilometer aus – Weltrekord für eine Limousine mit ordentlichen Fahrleistungen. (…) Wird der Prius dagegen auf der Autobahn richtig gefordert, steigt sein Verbrauch rapide an – hier sind moderne Diesel effizienter.“ [1]

Toyota baute mit dem Prius den ersten Hybrid. „Toyota hatte 1997 ein Modell namens ‚Prius‘ präsentiert. Der Prius war buckelig und nicht sehr ästhetisch, wie fast alles, was Toyota baute; aber er hatte eine Besonderheit: Er fuhr elektrisch, ein bisschen jedenfalls. Die Hauptarbeit erledigte der Prius natürlich mit dem parallel eingebauten Verbrennungsmotor. Der Elektromotor fing jedoch die Bremsenergie ein und unterstützte den Vortrieb. Diese Kombination zweier Antriebe war, so schien es, die Formel der Zukunft: Hybrid. Und so besetzte Toyota den Markt. Der Prius wurde gepriesen als Meisterwerk nachhaltiger und ökologisch korrekter Technik. In Wahrheit aber war der Prius viel mehr.
Es war – für Toyota – der erste Schritt in Richtung Elektromobilität. (…) Indes lernte Toyota, schön diskret, belächelt vom Rest der Industrie, den Umgang mit Elektrizität als Antriebsenergie. Toyota hat seitdem über zwei Millionen Vollhybrid-Autos verkauft und einen kaum einzuholenden Erfahrungsvorsprung. (…) Der Wagen kann rein elektrisch fahren, rein benzingetrieben oder kombiniert. Das Entscheidende daran war: Toyota hatte sich eine Plattform geschaffen, von der aus sich der Konzern aufs Fernziel der totalen Elektromobilität zubewegt. Die Toyota-Leute können den Batterieanteil und damit die elektrische Reichweite allmählich vergrößern. Schritt für Schritt, sie lernen, bauen, lernen.“ [2]

[1] Becker, Joachim, Gemischtes Doppel macht Schule, in SZ 4,3,2010

[2] Hoppe, Ralf, Wüst, Christian, Der Rettungswagen, in Der Spiegel 18/3.5.2010

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